Einrichtungsbezogene Impfpflicht: Nicht auf Kosten der Versorgungssicherheit!

09.02.2022

„Wir brauchen einen möglichst hohen Impfschutz in der gesamten Bevölkerung, um die vulnerablen Gruppen zu schützen und unserer Gesellschaft wieder mehr Freiheiten zurückzugeben. Ein Schritt auf dem Weg dahin ist die einrichtungsbezogene Impflicht – doch diese kann erst dann greifen, wenn damit die Versorgungssicherheit in den Einrichtungen nicht gefährdet wird”, so Christian Woltering, Vorsitzender der Freien Wohlfahrtspflege in NRW.

Zwar sei die Impfquote in den Einrichtungen und Diensten der Freien Wohlfahrtspflege in NRW im Schnitt bei über 90 Prozent, die Personaldecke aber bereits sehr ausgedünnt. “Die Mitarbeitenden sind am Limit nach zwei Jahren Dauereinsatz in der Pandemie. Omikron beherrscht aktuell den Alltag, das trifft den Gesundheits- und Pflegebereich besonders hart. Viele Mitarbeitende sind selber an Omikron erkrankt, andere befinden sich in Quarantäne oder müssen sich um erkrankte Angehörige kümmern. Es ist nicht absehbar, dass sich die Lage kurzfristig entspannen wird.” Wenn nun ab Mitte März weitere Mitarbeitende ausfallen, ist das nicht mehr zu stemmen.

Die Versorgungssicherheit und Fürsorgepflichten werden gefährdet, wenn weitere Personalausfälle dazukommen. “Es kann nicht sein, dass die Debatte um die Umsetzung der Impfpflicht auf dem Rücken der Gepflegten ausgetragen wird. Damit hilft man den Menschen nicht, sondern verschlimmert eher noch ihre Lage”, so Woltering.

Die Gesundheitsämter haben bereits signalisiert, mit der zeitnahen Umsetzung überfordert zu sein. “Ein zahnloser Tiger hilft niemandem. Unsere Einrichtungen und Dienste melden am 16. März nicht geimpfte Mitarbeitende an die Gesundheitsämter – und dann passiert erstmal nichts? Viel Aufwand, viel Ärger und doch keine Konsequenzen: Das ist das Letzte, was wir im Moment gebrauchen können”, so Woltering.

Aufgeschoben ist dabei nicht aufgehoben: Die Freie Wohlfahrtspflege NRW befürwortet die einrichtungsbezogene Impfpflicht als einen richtigen Schritt auf dem Weg zu einem möglichst umfassenden Impfschutz. Doch nicht auf Biegen und Brechen. Zunächst muss sich die Omikron- Welle abschwächen und die Gesundheitsämter wieder handlungsfähig werden. Dann ist die Umsetzung der Impfpflicht auch richtig und sinnvoll, um die Gesellschaft auf eine mögliche nächste Welle vorzubereiten und die vulnerablen Gruppen bestmöglich zu schützen.

Pressemitteilung als PDF

Weitere Nachrichten

Meldung vom 26.03.2024
Am Internationalen Tag gegen Rassismus haben sich sie AWO-Seniorenzentren einiges einfallen lassen, um zu protestieren. weiterlesen
Meldung vom 25.03.2024
Traditionell besuchen die Schüler*innen der Humboldt-Realschule in Bönen die Senioren*innen des AWO Seniorenzentrums jährlich zur 1. Station des Jugendkreuzweges. Ralf Degenhardt-Ruhoff, Einrichtungsleiter des Seniorenzentrums, begrüßte die Anwesenden und wünschte einen guten weiteren Verlauf des Kreuzweges.  Auch in diesem Jahr wurde im Rahmen der Ökumene gemeinsam gesungen und gebetet.weiterlesen
Meldung vom 21.03.2024
Wir sind EIN Team!   Die Botschaft der Veranstaltung war ganz klar! Die Mitarbeiter*innen des AWO SZ Bönen beziehen eindeutig Stellung gegen Rassismus, Rechtsradikalismus und Vertreibung!weiterlesen
Meldung vom 19.03.2024
Am Tag gegen Rassismus (21. März) setzen AWO-Seniorenzentren und Pflegeschulen mit Politiker*innen ein Zeichen gegen rechts weiterlesen
Meldung vom 06.02.2024
Nicht „Alaaf", sondern „Bönen Helau“ schallte es durch den Saal des AWO Seniorenzentrums Bönen. Der Musiker Reinhold Petrikat war gekommen, um den Senioren*innen einen schwungvollen karnevalistischen Nachmittag zu bereiten. Dies gelang mit den wohlbekannten Melodien von „Am Rosenmontag bin ich geboren“ von Margit Sponheimer bis zu „Denn wenn et Trömmelche jeht“ von „den Räubern“ wunderbar.weiterlesen
Meldung vom 24.01.2024
  Foto: Pinger   Aufgrund der Corona-Pandemie waren Feierstunden in den letzten Jahren leider nicht möglich. Deswegen lud Einrichtungsleiter Ralf Degenhardt-Ruhoff am 24.01.2024 zu einer großen Jubiläumsfeier für die Mitarbeiter*innen ein.weiterlesen
Meldung vom 15.01.2024
Die große Vorfreude auf das Neujahrskonzert am Freitag, den 12.01.2024 wurde bestens belohnt. Traditionsgemäß lassen zu diesem Anlass die Musiker*innen des Marine Chors Bockum-Hövel, auch "Knurrhähne" genannt, ihre Stimmen und Instrumente erklingen. Die Melodien sorgten für Schwung und Lebensfreude. Alle waren hellauf begeistert.weiterlesen